Willst du froh und glücklich leben,
lass kein Ehrenamt dir geben!
Willst du nicht zu früh ins Grab,
lehne Ehrenposten ab.

Solches Amt bringt selten Ehre,
denn der Klatschsucht spitze Schere
schneidet boshaft dir - schnipp, schnapp-
deine Ehre einfach ab.

Wie viel Mühe, Sorgen, Plagen
und auch Ärger musst du tragen?
Du gibst Geld aus, opferst Zeit -
und dein Lohn? - Undankbarkeit

Persönliches zerquetscht die Lästermühle,
dein guter Ruf steht immer auf dem Spiele,
und ihn beschmutzt nicht minder faul
jedes ungewaschene Maul

Ohne Amt lebst du schon friedlich,
sorglos, ruhig und gemütlich.
Du sparst Kraft, viel Geld und Zeit,
wirst geachtet weit und breit.

Hör zu Du wirst es nicht bereuen:
Willst du Weib und Kind erfreuen,
soll dein Kopf dir nicht mehr brummen!
Lass das Amt doch andern Dummen!

Wer dieses liest, wird sicher fragen,
Wer soll solch‘ Amtes Bürde tragen,
wenn keiner der prädestiniert,
für Ehrenämter Lust verspürt?

Nun, was soll allgemein geschrieben,
klingt zwar ein bisschen übertreiben,
und doch, betrachtet mans bei Licht,
fehlt auch ein Fürikchen Wahrheit nicht.

Es gibt so manche Kritikanten,
die bösartig gleich Elefanten
zertreten, das ist unverständlich,
was aufgebaut ward ehrenamtlich.

Viel schlimmer noch als Kritikanten
benehmen sich die Intriganten.
Mit Vorurteil und mit Gerücht
verdunkeln sie dein Image-Licht.

Es ist nicht leicht für Idealisten
gegen Intriganten und Egoisten
auf dem Präsentierteller zu stehen
und ein Ehrenamt exakt zu versehen.

Dies sollte jedermann bedenken
fern ab von allerlei Kritiken.

Das Ehrenamt ist in Gefahr,
denn selbstlose Menschen werden rar.